NEUBAU GYMNASIUM GÜTERBAHNHOF OFFENBACH AM MAIN BESCHREIBUNG

 

Typnichtoffener Realisierungswettbewerb
OrtQuartier 4.0, 63075 Offenbach am Main
Auslober:inStadt Offenbach am Main
Architekt:innenLANKES KOENGETER Architekten GmbH
Team LA.BARRüdiger Amend, Violetta Zilbersher
Zeitraum2022
Platzierung3. Preis

 

Das neue Gymnasium bildet den Abschluss des „Quartier 4.0“. Ein kompakter Solitär, klar erkennbar als öffentlicher Bau. Zwei versetzte Baukörper bilden öffentliche Räume aus. Stadtseitig einen Vorplatz, zum Ankommen und Verweilen, parkseitig Schulhöfe die mit dem angrenzenden Freiraum verschmelzen.

Den vorhandenen Bebauungsplan respektierend wird das neue Gymnasium aus zwei miteinander verschränkten Baukörpern entwickelt. Durch den Versatz werden die Außenräume geordnet und Freiräume unterschiedlicher Qualitäten geschaffen. Die im Bebauungsplan geforderte Durchwegung wird dabei selbstverständlich an der vorgegebenen Position beibehalten. Die Adressierung des neuen Gymnasiums erfolgt naturgemäß stirnseitig des zentralen Quartierplatzes. Klar erkennbar präsentiert sich das Gymnasium als öffentliches Gebäude im neugeschaffenen Quartier. Nördlich des Gebäudes werden die Stellplätze angeordnet, kosten- und flächensparend als Doppelparker. Zum Park hin werden die ebenerdigen Frei- und Pausenflächen orientiert. Eine Verzahnung mit dem angrenzenden Quartierspark wird, wie seitens der Auslobung gewünscht, in der Gestaltung vorgesehen.

Die Freiräume sind integraler Bestandteil der Planung. Gebäude und Außenräume verzahnen sich ineinander und schaffen vielfältig programmierbare Freibereiche. Der großzügige Vorplatz mit dem Außenbereich der Mensa orientiert sich zum neuen Quartier und dem zentralen Quartiersplatz.

Eine lange Sitzbank und ein Baumhain unter dem sich ein Teil der Fahrradstellplätze befindet, fassen den Vorplatz im Süden. Weitere offene Fahrradstellplätze sind entlang der begrünten Sporthalle angeordnet. Ein begrüntes Dach formuliert den räumlichen Abschluss zur Bahnstrecke im Süden. Hier sind gut andienbar das Müllhaus, Doppelstockparker für weitere Fahrräder und das Gerätehaus der Schule eingestellt. Die Andienung durch Feuerwehr und Lieferfahrzeuge erfolgt ausschließlich über die westliche Zufahrt zwischen Quartiersplatz und Schulvorplatz, wo am Ende eine ausreichend große Wendefläche zur Verfügung steht.

Vierzig der geforderten Parkplätze werden mit einer im Norden vorgesehenen platzsparenden Parkliftanlage nachgewiesen. Dieses mechanische Autoparksystem wird unsichtbar in den Boden versenkt, die waagerechte unterirdische Plattform wird erst beim Anheben für den Ein- oder Ausparkvorgang sichtbar. Die ebenerdigen Stellplätze werden mit dem Pflaster belegt und so der Umgebung angepasst. Die beiden langen Stellplätze für die Bringdienste werden, nicht unterbaut, ebenfalls im Norden angeboten. Die drei Behindertenstellplätze befinden südlich des Baumhains auf dem Vorplatz der Schule.

Der offene Durchgang in den Park bildet eine Fuge zwischen den beiden Baukörpern und kann bei schlechtem Wetter als Pausenhof genutzt werden.

Der Schulhof der SEK I Stufe ist ebenerdig und leitet über in den angrenzenden Park. In die befestigten Fläche eingelassene bzw. sich herauslösende Schollen strukturieren den Schulhof, bieten altersgerechte Spiel- und Sitzmöglichkeiten und grüne Rückzugsräume. Die harten Flächen stehen für Bewegungsspiele wie Tischtennis und Streetball zur Verfügung. Weitere (Spiel-)Schollen im Park verbinden den Schulhof mit dem Grünraum. Ein lichter Baumhain mit diversen Bewegungsangeboten und Sitzelementen definiert den weichen Übergang zwischen Schulhof und Park. Auch der Lärmschutzwall wird mit Kletterangeboten und einer Tribüne in das Freiraumkonzept der Schule integriert. Im Süden des Schulgrundstücks liegt der Schulgarten.

Der Schulhof der SEK II Stufe befindet sich auf dem Dach des SEK II Gebäudes. Von hier bietet sich den Schülern und Schülerinnen ein exklusiver Blick in den Park und es stehen ihnen offene sowie wettergeschützte Aufenthaltsbereiche, diverse Bewegungsangebote, Grüne Sitzinseln, Pflanzflächen und (Hoch-)Gartenflächen zur Verfügung. Einfriedung und Wetterschutz entwickeln sich, wie oben bereits beschrieben, aus der Architektur.

Die Gestaltung der Freiräume orientiert sich an der BNB_UN 2017. Stellvertretend seien an dieser Stelle folgende Ausstattungsmerkmale genannt: großflächiger Freiraum mit vielfältigen Spiel- und Sportmöglichkeiten, Vielfältige Sitzgelegenheiten, nutzbare Innenhöfe, direkte Zuordnung von Freiflächen zur Mensa, Verwendung einheimischer Pflanzen, Aufenthaltsflächen unter Bäumen, Wind- und Wetterschutz, übersichtlich angelegte und überdachte Fahrradstellplätze, Verwendung versickerungsfähiger Beläge und Versickerung des anfallenden Oberflächenwassers. Der Großteil der Aufenthaltsflächen ist barrierefrei zugänglich.