SCHULZENTRUM HELDMANSKAMP – ERWEITERUNG DER REALSCHULE LEMGO

 

 

Typnichtoffener Realisierungswettbewerb
OrtKleiststraße 11, 32657 Lemgo
Auslober:inGebäudewirtschaft Lemgo (GWL)
Architekt:innenGKKS Architekten
Team LA.BARVioletta Zilbersher, Markus Merklein
Zeitraum2022
PlatzierungAnerkennung

Der Wettbewerbsbeitrag ist das Resultat eines internen Dialogs zwischen vorhandenem Städtebau, einer schülergerechten und ansprechenden Architektur sowie der Einbeziehung der vorhandenen hochwertigen Außenräume. Die Neustrukturierung der Liegenschaft des Schulzentrums am Heldmannskamp kommt der Qualität und inneren Struktur des Schulgeländes zu Gute. Nach Abriss des Bestands und Neupositionierung der historischen Beton-Pilze gilt es die vorhandene Sichtachsen und Wegebeziehungen im Sinne des historischen städtebaulichen Konzepts zu stärken. Durch eine gezielte Positionierung eines quadratischen Neubaus und kompakten Volumen, schafft der Entwurf eine homogene bauliche Ordnung auf dem Grundstück.
So entsteht ein geschützter und zugleich einladender Campus, der weiterhin auch der Öffentlichkeit abseits des Schulbetriebs als innerstädtischer Platz dient.

Die denkmalgeschützten Pflanztröge, Hochbeete, Stufenanlagen und Pilzdächer zwischen Mensa und Realschule haben ein hohes Identitätspotenzial und bleiben erhalten.
Die neuen Freiraumelemente fügen sich als eigenständige Schicht mit einer neuen polygonalen Formensprache in den räumlichen Kontext ein.
Grüne Inseln gliedern die bislang leeren und weitgehend versiegelten Flächen und bieten vielfältige Aufenthalts- und Nutzungsmöglichkeiten ohne wichtige Blick- und Wegebeziehungen zu behindern. So entsteht ein kleinteiligeres Raumgefüge, das eine Vielzahl an Betätigungen und Bewegungsspielen zulässt. Weitere Pflanzbeete betonen die Eingangsbereiche und erleichtern die Orientierung.
Die Grünen Inseln sind mit zertifizierten regionalen, extensiven Staudenmischungen und an den Klimawandel angepassten Bäumen bepflanzt und reduzieren die Menge des abzuführenden Regenwassers. Sie sind mit Sitzmauern eingefasst, in ausgewählten Bereichen laden verschieden hohe quadratische Holzdecks die Schüler:innen zum Chillen ein oder können als Bühne fungieren. Die für den Neubau entfernten Pilze finden hier eine neue Verwendung und schützen die Aufenthaltsbereiche vor Sonne und Regen.
Die städtebauliche Setzung des Neubaus bildet zwei gleichberechtigte Zugänge von der Kleiststraße aus. Sie werden begleitet durch den Müllstandort an der Kleiststraße und die neuen Fahrradstellplatzanlagen, die durch Grünflächen, Hecken und Bäume gegliedert werden. Weitere Fahrradstellplätze werden an den Eingängen der jeweiligen Schulen angeboten.
Die Versiegelung wird auf das notwendige Maß reduziert und erfolgt, wo möglich, mit wasserdurchlässigen Werkstein-Belägen.
Das auf den befestigten Flächen anfallende Regenwasser wird in angrenzende Grünflächen entwässert. Die übrigen Flächen werden über Grundleitungen in ein Regenrückhaltebecken bzw. Rigolen geführt.
Die Hauptwege im Außenraum sowie die Wege zu den Stellplätzen und die Stellplätze selbst werden gut beleuchtet. Es kommen Mastleuchten mit gerichtetem Licht und insektenfreundlichen Leuchtmitteln zum Einsatz.
Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten werden in schattigen und sonnigen Bereichen angeboten.
Für die Ausstattungselemente werden langlebige, pflegeextensive Materialien mit geringem Primärenergieeinsatz und geringen Umweltwirkungen ausgewählt. Bänke und Spielgeräte werden aus FSC bzw. PEFC-zertifiziertem europäischen Hölzern mit CoC-Zertifikat hergestellt.
Die vorhandenen Bäume und Vegetationsflächen bleiben erhalten und werden in die neugestalteten Freiräume integriert.