FRANZ-MEHRING-PLATZ

 

 

Typ: nichtoffener landschaftsplanerischer Wettbewerb
Ort: Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin
Auslobende: Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin
Verfasser*in:LA.BAR Landschaftsarchitekten
Bearbeitung: Julian Engmann
Zeitraum: 2018

Der neue Franz-Mehring-Platz präsentiert sich als einheitlich gestalteter, großzügiger grüner Stadtraum mit gestalterischem Bezug auf die lineare Fassadengliederung des Gebäudes. Die Aufenthaltsbereiche werden von der Straße abgerückt, leichte Rasenwellen und Gräserbänder erzeugen eine beruhigende Binnenatmosphäre und mildern die auf den Platz einwirkenden Einflüsse des Verkehrs. Die zentrale Eingangsachse wird an den öffentlichen Gehweg herangeführt und unterstreicht den städtebaulichen Bezug zur Singerstraße. Großformatige Platten und der Verzicht auf jegliche Möblierung und Ausstattung verleihen ihr einen noblen und schlichten Charakter.
Ein weiterer Bezug zum Namengeber des Platzes wird durch Zitate von und über Franz Mehring hergestellt, die auf Sockelbändern entlang der Wege aufgebracht werden.
Fünf Bänder, die von der auf das Gebäude zuführenden Eingangsachse geschnitten werden, gliedern den neuen Platz. Die rasengeprägte Sockelzone vor dem Gebäude bleibt erhalten und wird um zwei Terrassen im Bereich des geplanten Cafés ergänzt.
Die Fahrradstellplätze neben dem Haupteingang und auf der Eingangsachse entfallen und werden in das Erschließungsband integriert. Dieses besteht aus dem Erschließungsweg und den daran angelagerten PKW- und Fahrradstellplätzen. Die abschließbare Fahrradeinhausung für 40 Räder wird an der Rüdersdorfer Straße situiert.
Drei leicht gewellte Rasenbänder bilden den eigentlichen Platz, der von zwei parallel zum Gebäude in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Wegen durchzogen wird. Helle Sockelbänder mit integrierten Sitzblöcken begleiten die Wege. In einer Rasensenke verteilte Sonnenliegen laden zum Entspannen ein. Die schmalen Bänder unterschiedlicher mittelhoher Gräserarten unterstreichen die lineare Gliederung des Platzentwurfs und bilden gemeinsam mit den Rasenwellen geschützte, aber dennoch übersichtliche Räume. Die vorhandenen Bäume bleiben bis auf die Eibe erhalten und werden mit vier großen dornenlosen Gleditschien ergänzt.
Die entlang der Straße der Pariser Kommune geplante Baumreihe wird auf dem Franz-Mehring-Platz nicht weitergeführt. Vielmehr rückt die offene Platzgestaltung das Gebäude FMP 1 mit dem markanten Vordach wieder stärker in das Stadtbild.